Position

Genossenschaftliche Nachfolge

08.05.2024
Dr. Annika Reifschneider

Wenn keine familiäre oder externe Nachfolge möglich ist, bietet die genossenschaftliche Übernahme durch Mitarbeitende eine nachhaltige Lösung für den Fortbestand von Unternehmen.

Was tun, wenn keine Familienmitglieder übernehmen wollen und sich kein Käufer findet? Viele Mittelstandsunternehmen stehen vor dieser Herausforderung. Die genossenschaftliche Nachfolge bietet eine vielversprechende Alternative: Die Mitarbeitenden übernehmen gemeinsam als Genossenschaft und sichern so nicht nur ihre Arbeitsplätze, sondern gestalten aktiv die Zukunft des Betriebs mit. Dabei profitieren sie von einem stärkeren Identifikationsgefühl und unternehmerischem Denken. Die Rechtsform der eingetragenen Genossenschaft ermöglicht zudem eine flexible Finanzierung.

Für die bisherige Unternehmensführung ist diese Form der Übergabe beruhigend: Ein schrittweises Zurückziehen ist möglich, etwa in beratender Funktion, wodurch Erfahrungswissen erhalten bleibt und der Übergang vertrauensvoll gelingt. Genossenschaften stehen für Stabilität und Kontinuität, weil Entscheidungen gemeinsam getroffen werden.

Diese Form der Nachfolge ist mehr als eine Notlösung. Sie verbindet wirtschaftlichen Erfolg mit sozialer Verantwortung und zeigt, dass ein starkes „Wir“ mehr bewirken kann als eine einzelne Führungsperson.